Allgemein,  Israel

Michal Hoffman: Die Bevölkerung in Israel rückt zusammen

Die Fragen stellt Daniel Zingg/Geschäftsführer ASEBA-Schweiz:

Du bist gerade in einer «Gurkenplantage» am Arbeiten. Warum?
Zahlreiche Mitarbeiter hier auf der Plantage waren Thailänder. Viele von ihnen wurden von der Hamas umgebracht. Praktisch alle andern sind jetzt aus Angst nach Hause zurückgeflogen. Die israelischen Bauern oder Besitzer der Plantage wurden zum Militärdienst eingezogen. Im Moment arbeiten hier siebzig freiwillige Israeli, darunter auch ich. Wir ernten das reife Gemüse.

Hat der Krieg Israel wieder vereinigt?
Definitiv. Im Moment spricht niemand mehr von einem politischen linken oder rechten Lager. Sondern: Wir sind ein Volk! Der Umgangston ist anständig geworden. Ich hoffe das bleibt auch nach dem Krieg so. Durch unsere gesamte Geschichte begleitet uns dieses Phänomen. Wenn wir äussere Feinde hatten, standen wir vereint zusammen. Wenn die Feinde weg waren, haben wir uns intern gestritten.

Im Moment ist in Europa grösstenteils eine Pro-Israel Stimmung. Wird diese Stimmung deiner Meinung nach wieder kippen?
Ich befürchte, je länger der Krieg jetzt dauert, umso mehr wird Israel kritisiert. Ich hoffe, ich irre mich.

Oft hört und liest man, es sei jetzt wichtig für Israel zu beten, aber auch für die Palästinenser. Was löst das bei dir für Emotionen aus?
Das ist gut und richtig, wenn man betet. Beten soll man auch für die palästinensische Zivilbevölkerung, damit sie von der Hamas erlöst wird. Der grösste Teil der Zivilbevölkerung will diese Hamas nicht. Die Menschen leiden unter dieser Terrororganisation. Ich hätte allerdings Mühe für die Mörder zu beten, die unsere Kinder abgeschlachtet, Mädchen jeden Alters vergewaltigt und generell Menschen verstümmelt haben.

In London gingen Tausende auf die Strassen und riefen pro Hamas und pro Palästina Parolen. Was möchtest du diesen Menschen sagen?
Wer mit der PLO Fahne auf die Strasse geht, weiss vielleicht gar nicht, dass die PLO genau die gleichen Absichten hat wie Hamas. Nur macht es die PLO diplomatischer. Aber die Ideologie und die Absichten sind die gleichen. Man will Israel auslöschen. Die PLO bezahlt jedem Terroristen, der einen Israeli verletzt, 2000 Schekel. Jeder, der einen Israeli ermordet, bekommt 10’000 Schekel. Wenn der Mörder in Israel im Gefängnis landet, bekommt das Geld seine Familie!
Übrigens, beim Überfall am 7. Oktober waren nicht nur Hamas Leute unter den Schlächter. Viele Zivilisten aus dem Gaza Streifen nutzten die Gelegenheit und haben sich der mörderischen Terroreinheit der Hamas angeschlossen und genauso gemordet.

Warum will man Israel vernichten?
Der Grund, warum man Israel vernichten will, sind nicht irgendwelche Siedlungen, die Israel gebaut hat. Der Grund liegt tiefer, wird aber selten erwähnt. Bei den Terror Organisationen, sei es Hamas, die PLO oder auch die Fatah, sind der Koran und die Überlieferungen Mohammeds, also die Hadith, oberste und absolute Autorität. Und wenn es da heisst, man soll die Juden töten, ist das nicht nur ein Befehl, sondern auch Programm.* Kein Terrorist, der auf Grund bestimmter Suren im Koran oder Hadith Überlieferungen Juden tötet hat ein schlechtes Gewissen. Im Gegenteil, er meint Gott, oder Allah, einen Gefallen zu tun. Der Grund des Konfliktes ist nicht nur politisch, er ist auch religiös oder ideologisch. Das macht alles kompliziert und so gut wie unlösbar.

Kann man von der Schweiz aus überhaupt mitfühlen, was betroffene Menschen in Israel durchmachen, die Angehörige, darunter Kleinkinder, auf brutale Art verloren haben?
Wir selbst haben es noch nicht begriffen und verkraftet, was hier geschehen ist. Hätte die Schweiz die gleichen Nachbarn wie wir, und würde die Schweiz das gleiche erleben wie wir, dann könnten wir auf Augenhöhe miteinander reden. Aber ich denke nicht, dass man in der Ferne nur annähernd begreift, was wir im Moment empfinden.

Was erwartet Israel von der Schweiz?
Lasst uns bitte einfach machen. Wir brauchen keine Belehrung. Wenn wir jetzt nicht mit aller Härte reagieren, wäre das eine Motivation für viele auch im Moment schlummernde Terrorgruppierungen, wie zum Beispiel den IS. Und diese Terrororganisationen operieren nicht nur in Israel, sondern weltweit. Auch in Europa, auch in der Schweiz. Wir wünschen uns Frieden, genauso Frieden wie ihr in der Schweiz habt. Wenn wir den Frieden aber nicht haben, kämpfen wir dafür.

*Artikel 7 der Charta der «Islamischen Widerstandsbewegung» (HAMAS)
ist einer Hadith Mohammeds entnommen:
«Das Jüngste Gericht wird nicht kommen, solange Muslime nicht die Juden
bekämpfen und sie töten. Dann aber werden sich die Juden hinter Steinen
und Bäumen verstecken, und die Steine und Bäume werden rufen: ‚Oh
Moslem, ein Jude versteckt sich hinter mir, komm‘ und töte ihn.»
-> Quelle